ATP Auckland: Erler/Miedler erspielen sich Premiere und Davis-Cup-Test
Nach ihren erstaunlichen Triumphzügen von den Generali Open Kitzbühel 2021 und den Erste Bank Open 2022 in Wien haben Alexander Erler und Lucas Miedler gleich bei ihrem zweiten Saisonturnier erstmals auch außerhalb von Österreich ein Doppelhalbfinale auf der ATP-Tour erreicht. Der Tiroler und der Niederösterreicher hatten beim ASB Classic in Auckland zum Auftakt am Mittwoch (Ortszeit) mit einem 6:4, 6:3 über die drittgesetzten Italiener Simone Bolelli und Fabio Fognini, die Australian-Open-Sieger 2015, aufhorchen lassen. An diesem Donnerstag (Ortszeit) legten die beiden nach: Erler/Miedler fertigten im Viertelfinale des ATP-250-Hartplatzturniers den Argentinier Sebastian Baez und den Venezolaner Luis David Martinez in nur 51 Minuten mit 6:4, 6:0 ab.
In einem Breakchancen-Festival im ersten Satz mussten Erler/Miedler zunächst in ihren ersten zwei Aufschlagspielen insgesamt drei Breakbälle abwehren, danach allerdings im gesamten Match keine mehr. Selbst vergaben die beiden in den ersten vier Returngames nicht weniger als neun Breakmöglichkeiten, ehe ihnen beim Stand von 5:4, nach 30:0 für Baez/Martinez, bei ihrer zehnten Gelegenheit der erlösende Durchbruch zur Satzführung gelang. Davon beflügelt, ließen die beiden im zweiten Durchgang nichts mehr anbrennen – zwei Breaks am Anfang über den Entscheidungspunkt machten alles klar. Bei eigenem Aufschlag verloren sie im gesamten Satz nur einen Punkt und verpassten ihren Gegnern letztlich die Höchststrafe. Erler/Miedler sind hiermit 5330 US-Dollar an Preisgeld und 90 ATP-Punkte pro Kopf sicher. Ersterer kehrt am Montag unter die Top 50 der Welt zurück, Letzterer könnte sich mit einem Turniersieg bis auf einen Platz dem erstmaligen Sprung unter die besten 50 nähern.
Probelauf für den Davis Cup gegen Kroatien
Im Kampf um weitere 60 Zähler kommt es für Erler/Miedler zu einem Länderkampf-Test. Denn Österreichs aktuelles Davis-Cup-Doppel spielt am Freitag ab 3:00 Uhr MEZ um den Finaleinzug gegen die topgesetzten Nikola Mektic und Mate Pavic, denen sie plangemäß wohl schon am 5. Februar beim am Tag zuvor startenden Länderspiel gegen Kroatien in Rijeka erneut gegenüberstehen werden. Mektic/Pavic bilden seit zwei Jahren ein Team – und räumten dabei in der Saison 2021 gleich mal neun Titel ab, darunter Wimbledon und Gold bei den Olympischen Spielen in Tokio, 2022 folgten sechs Titel und das Wimbledon-Endspiel. Ein Kräftemessen gab es übrigens bereits: In Florenz (Italien) im Oktober 2022 zogen Erler/Miedler mit 4:6, 2:6 den Kürzeren. In Auckland überzeugten Mektic/Pavic bis dato allerdings nicht, mussten in beiden Matches als hohe Favoriten ins Match Tiebreak. Die Chance zur Revanche könnte für Erler/Miedler also durchaus vorhanden sein.