ATP Buenos Aires: Ofner verpasst hauchdünn Erstrundensieg

Nach seinem souveränen Einzelsieg bei Österreichs 4:0-Erfolg beim Davis Cup in Irland war Sebastian Ofner die Umstellung von Hartplatz in der Halle auf Sandplatz im Freien letzte Woche bei den Córdoba Open nicht auf Anhieb gelungen. In der neuen Woche hat sich der 27-Jährige zwar deutlich verbessert gezeigt, für ein Erfolgserlebnis hat’s aber auch bei der zweiten Station seiner Südamerika-Sandplatztournee, bei einem weiteren ATP-250-Event in Argentinien, nicht ganz gereicht. Der Steirer (ATP 38) musste sich bei den IEB+ Argentina Open in der Hauptstadt Buenos Aires in der ersten Hauptrunde dem Lokalmatador Federico Coria (ATP 106) am Dienstagabend nach MEZ nach knapp 2:59-stündigem Kampf hauchdünn mit 5:7, 6:4, 5:7 geschlagen geben. Im Doppel hatte er am Montag mit dem Italiener Andrea Pellegrino ebenfalls sein Auftaktmatch gegen Marcelo Melo (Brasilien) und Matwe Middelkopp (Niederlande) mit 0:6, 3:6 verloren.

Ofner hatte beim ersten ATP-Tour-Duell mit Coria, der für sein letztwöchiges Semifinale in Córdoba ein Special Exempt erhalten hatte, schon im ersten Durchgang eine 1:0- und 3:2-Breakführung besessen. Er kassierte jedoch beide Male das Rebreak, konnte bei 5:6 vier Spielbälle zum 6:6 nicht nützen, ehe der Südamerikaner beim zweiten Satzball dann zuschlug. Im zweiten Satz setzte es aufs Break zum 3:2 erneut sofort ein Rebreak, doch Ofner konterte gleich wieder und servierte am Ende nach drei abgewehrten Breakbällen aus. In der Entscheidung lag Ofner bei 4:3 und 5:4 abermalig zweimal mit Break voraus, schlug sogar auf den Einzug ins Achtelfinale auf. Im Finish unterliefen ihm aber zu viele Fehler, sodass Coria letztlich noch die Nase vorne hatte. Ofners Monsterprogramm trug bisher also nicht die erhofften Früchte. Die größeren Stopps seiner Reise stehen freilich erst bevor: Weiter geht es in den nächsten zwei Wochen mit den ATP-500-Turnieren von Rio de Janeiro (nochmal Sand) und Acapulco (Hartplatz). Anschließend warten die beiden ATP-Masters-1000-Veranstaltungen in Indian Wells und Miami.

Ofner nimmt Olympia und Top 30 zum Jahresende ins Visier

„Das ist ein ziemlich intensiver Trip“, hatte Ofner auch vor zwei Wochen gemeint, bei der Präsentation eines neuen Sponsors KNV Wärmepumpen im Zuge eines Medientermins in Schörfling am Attersee. Und auch danach geht’s intensiv weiter: Nach einer ausgiebigen Sandplatzsaison folgt natürlich die Rasensaison, ehe der St. Mareiner die Generali Open Kitzbühel (20. bis 27. Juli) bestreitet und anschließend auf eine Teilnahme bei Olympia in Paris hofft. Durch inzwischen gestiegene Preisgeldeinnahmen und neue Partner kann er jetzt auch einen eigenen Physiotherapeuten auf die Tour mitnehmen – wozu man „keine Chance“ hätte, wenn man im Ranking schlechter klassiert sei. Die ebenfalls gestiegenen Ausgaben will Ofner mit einer weiteren erfolgreichen Saison mehr als einspielen. Für die Beurteilung einer solchen hat der Schützling der ATC-Akademie von Wolfgang Thiem ein ganz klares Kriterium: „Wenn ich am Ende unter den Top 30 stehe.“ Dann dürfe man von einer richtig erfolgreichen Saison sprechen.