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Burgenland Energie ÖTV-Staatsmeisterschaften: Neumayer und Grabher triumphieren

Sieg Nummer eins für den Salzburger bei den nationalen Titelkämpfen, Nummer drei für die Vorarlbergerin.
Verfasst von: Manuel Wachta, 03.07.2022
© | GEPA pictures/ Edgar Eisner
Die Siegerehrung mit allen FinalistInnen, Sportlandesrat Heinrich Dorner, Oberpullendorfs Bürgermeister Hans Heisz, Veranstalter Günter Kurz, Vertretern des Hauptsponsors Burgenland Energie und des ÖTV

Die zum 14. Mal in Folge beim TC Sport-Hotel-Kurz in Oberpullendorf ausgetragenen Burgenland Energie ÖTV-Staatsmeisterschaften sind am Sonntag mit den Finalspielen zu Ende gegangen. Diese haben einen Premierensieger und eine Dreifachgewinnerin hervorgebracht. Bei den Herren kürte sich Lukas Neumayer mit seinen erst 19 Jahren erstmalig zum Österreichischen Staatsmeister. Der Salzburger setzte sich am frühen Nachmittag in einem regelrechten NextGen-Finale gegen den 20-jährigen Steirer Filip Misolic mit 2:6, 6:4, 6:2 durch. Bei den Damen entschied zuvor Julia Grabher das Duell zwischen zwei bisher doppelten Titelträgerinnen für sich. Die Nummer eins des Turniers aus Vorarlberg gewann das Endspiel der Topgesetzten gegen Melanie Klaffner (OÖTV/2) mit 6:1, 6:2. Die Doppelbewerbe waren bereits am Samstag beendet worden und hatten gleich zwei zweifache Sieger gebracht: David Pichler (BTV) triumphierte bei den Herren mit dem Kärntner Patrick Ofner (NÖTV) sowie im Mixed-Doppel mit Irina Dshandshgava (NÖTV), die ihrerseits auch bei den Damen mit Selina Pichler (NÖTV) jubeln durfte.

Den Anfang hatte an diesem Sonntag das heuer erstmals ebenfalls live auf ORF SPORT+ übertragene Rollstuhltennisfinale gemacht, wo Nico Langmann (NÖTV/1) gegen Thomas Mossier (STTV) mit 6:3, 6:1 die Oberhand behielt und seinen sechsten Staatsmeistertitel einheimste. Das heimische Aushängeschild sicherte sich letztlich das Double und holte an der Seite des Nachwuchstalents Maximilian Taucher (VTV) dank eines 6:3, 6:3 gegen Mossier und Thomas Flax (VTV) auch den Doppelpokal. Der Quad-Bewerb ging durch ein 6:1, 6:1 gegen Peter Tatschl (STTV) im entscheidenden, letzten Gruppenspiel an Roman Zechmeister (WTV).

28:1 in Vorhandwinnern: Übermacht Grabher

Im Damenbewerb präsentierte sich Grabher als Übermacht. Nach zwei 6:0,-6:0-Erfolgen hatte sie zwar im Semifinale gegen ihre anfangs starke Trainingspartnerin Elena Karner einen nervösen ersten Satz verloren, doch die weiteren Durchgänge mit 6:0, 6:1 geholt. Daran knüpfte der Schützling von Günter Bresnik im Finale dann nahtlos an, eine tapfer kämpfende Klaffner stand auf verlorenem Posten. Nicht weniger als 28 Vorhandwinner knallte Österreichs Nummer eins ihrer Billie-Jean-King-Cup-Teamkollegin um die Ohren, Klaffner kam gerade mal auf einen und mit den druckvollen Topspin- und Punktschlägen der Turnierfavoritin nicht zurecht. Nach exakt einer Stunde war das Finale entschieden, Grabher verwertete den dritten Matchball, standesgemäß mit einem Vorhandwinner, zu ihrem dritten Staatsmeistertitel nach 2014 und 2020.

„Ich muss der Julia gratulieren. Dass ihre Vorhand einfährt, haben schon manch andere Gegnerinnen zur Kenntnis müssen. Sie ist in super Form“, erkannte Klaffner fair an. „Ich habe mein Bestes gegeben, es hat leider nicht gereicht. Ich habe es versucht, um jeden Ball zu kämpfen und viele erste Aufschläge zu bringen. Das ist mir leider nicht gelungen, danach war ich eigentlich immer unter Druck.“ Dennoch sei die 32-Jährige „sehr happy verletzungsfrei und gesund spielen zu dürfen“ – hatte sie doch im Vorjahr im Semifinale verletzt aufgeben müssen. Grabher sprach zwar nicht von einer perfekten Leistung, war aber „natürlich voll zufrieden, dass ich den dritten Staatsmeistertitel holen konnte, das ist echt eine super Sache. Ich bin heute nicht so gut gestartet, da habe ich viele Fehler gemacht. Aber die wichtigen Punkte habe ich dann fokussiert gespielt, und ich bin auch immer aggressiv geblieben, obwohl ich mehr Fehler gemacht habe. Aber ich glaube, das war dann der Unterschied, dass ich aggressiv war.“

Neumayer: Nur bestes Tennis gegen Misolic genug

Auch bei den Herren hatte ein Bresnik-Schützling das Sagen: Neumayer, der vor Ort aber von seinem zweiten Trainer, seinem Jugendcoach Gerald Kamitz, betreut wurde, bot mit Misolic zusammen ein phasenweise, besonders ab dem zweiten Satz sehr hochklassiges Finalspiel, mit eindrucksvollen Grundlinienschlägen beider Spieler. Nachdem Letzterer im ersten Satz mit Breaks zum 3:1 bzw. 6:2 ganz klar den Ton angegeben hatte, übernahm danach Neumayer zunehmend das Kommando. Durch frühe Breaks bog der Teenager im zweiten und dritten Durchgang schnell auf die Siegerstraße ein und ließ sich von seinem Weg nicht mehr abbringen. Bei Misolic häuften sich im Finish die Fehler, auch im Wissen wohl, am Abend zudem in der Qualifikation des ATP-Challengers in Salzburg aufschlagen zu müssen. Mit zwei Doppelfehlern des Grazers bekam das Publikum vor Ort und den TV-Monitoren nach 101 Minuten ein unwürdiges Ende einer sonst starken Partie geboten.

Misolic sah seine Finalniederlage mehr in der Stärke seines Gegners begründet: „Ich bin gut ins Match gestartet, habe ihn unter Druck gesetzt, er hat nicht sehr viel Zeit gehabt und viele Eigenfehler gemacht. Aber im zweiten Satz ist er mehr im Rhythmus gewesen, hat besser die Schläge ausgeführt und mich ständig, bis zum Ende des Matches, unter Druck gesetzt, und ich konnte da nicht viel machen. Ich habe alles gegeben, leider war’s nicht genug.“ Die Thematik, rasch nach Salzburg weiter zu müssen, habe er versucht, so gut wie möglich auszublenden. Für Neumayer fühlte sich sein Premierentriumph bei dem nationalen Highlight „richtig gut“ an: „Ich habe gewusst, dass ich gegen jeden gewinnen kann, wenn ich gut spiele, aber Filip war sicher Favorit. Aber ich habe im zweiten und im dritten Satz richtig gut gespielt, da habe ich’s mir dann verdient“, befand der Youngster. „Ich habe von Anfang an probiert, mein Spiel zu spielen. Im ersten Satz ist das gar nicht aufgegangen, da habe ich viel zu viele Fehler gemacht und bin zu schnell auf den Winner gegangen.“ Ein „erstes gutes Game“ zu Beginn des zweiten Satzes brachte ihn darauf in Fahrt und die Wende. „Im dritten Satz habe ich, glaube ich, mein bestes Tennis gespielt. Nur so kann ich auch gegen Filip gewinnen.“

„Lust auf sehr, sehr viel mehr“ bei Langmann, Kurz und ÖTV

Im Rollstuhltennisfinale demonstrierte Langmann gegen seinen sich wacker wehrenden, 20 Jahre älteren Endspielgegner seine große Klasse. „Nico ist sicher an seinem Toplevel, und ich hoffe, er kann ihn noch steigern. Da ist derzeit nichts zu machen“, gab der in 58 Minuten unterlegene Mossier zu. „Es ist sehr schwer, wenn man weiß, dass er einfach in superguter Verfassung und mental gut drauf ist und es ihm Spaß macht. Da findet man schwer eine Lücke, wo man irgendwie durchkommt.“ Langmann betonte trotzdem, dass es nicht einfach gewesen sei. „Es ist für uns beide eine spezielle Situation, hier auf dem Centercourt bei den ÖTV-Staatsmeisterschaften spielen zu können. Es ist jetzt erst das zweite Mal, dass Rollstuhltennis da dabei ist und wir sozusagen live vor ganz Österreich spielen konnten. Das an sich ist schon mal schwierig zu bewältigen.“ Das sei „großartig und macht Lust auf sehr, sehr viel mehr.“ Selbst habe ihm die größere Spielpraxis seiner regelmäßigen Auftritte auf internationaler Ebene sicher geholfen. „Ich glaube, wir haben beide heute ein sehr, sehr gutes Level abrufen können.“ Der Sieg freue ihn unglaublich.

Mindestens gleich viel Lust verspürte Veranstalter und BTV-Präsident Günter Kurz nach den Burgenland Energie ÖTV-Staatsmeisterschaften 2022, denn „es war ziemlich genial, es hat alles gepasst. Wir haben zudem eine wirklich sehr gute Besetzung gehabt.“ Auch der kurzfristige Ausfall von Dennis Novak aufgrund seiner Erfolge in Wimbledon und von Titelverteidiger Sebastian Ofner nach einem Match wegen einer Grippe „hat der Qualität des Turniers aber nicht wirklich einen Abbruch getan. Wie wir im Finale gesehen haben: Lukas gegen Filip, das war wirklich sensationell. Die haben beide so einen Strich von der Vorhand. Mein Neid gehört ihnen“, lächelte der 55-Jährige. „In Summe war das ein super Match“, stimmte ÖTV-Präsident Martin Ohneberg mit ein. „Als ÖTV ist es supererfreulich, dass die beiden im Finale gestanden sind, weil sie Newcomer sind. Es schafft Zuversicht für die Zukunft. Bei den Damen hat Julia Grabher als Favoritin ein super Finale gespielt. Sie hat wie in den letzten Matches gespielt: konsequent und mit Siegeswillen. In Summe war das Turnier ein großer Erfolg. Ich glaube, es sind alle begeistert gewesen. Es haben alle sehr positiv davon geredet und wir freuen uns aufs nächste Jahr.“

Würdige Staatsmeister, Topevent: „Was will man mehr?“

Der ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer sah über die Turnierwoche hinweg eine „ganz souveräne Julia Grabher. Das ist schon beeindruckend, wie locker sie sich da durchgespielt hat, bis auf den einen Satz gegen Elena Karner, aber dennoch war das eigentlich sehr klar. Bei den Jungs hat Lukas durch den Ausfall von Sebastian Ofner seine Chance genützt, in einem offenen Finale Filip geschlagen. Wir haben letztlich zwei würdige Staatsmeister, hatten ein super Event, tolles Wetter. Was will man mehr?“ ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda resümierte gleichfalls hochzufrieden: „Es waren einzigartige Staatsmeisterschaften – und es ist super, dass die Next Generation schon eingesetzt und im Finale gespielt hat, mit so jungen, aufstrebenden Spielern. Das freut mich ganz besonders. Bei den Damen hat Julia erwartungsgemäß beeindruckt. Die Vereinigung des Rollstuhltennis, die Symbiose mit dem normalen Tennissport, die ist ein großes Ziel des ÖTV gewesen, und endlich haben wir das realisiert.“

ÖTV-Sportkoordinatorin und -Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin Marion Maruska freute sich, „dass zwei Billie-Jean-King-Cup-Spielerinnen das Finale gespielt haben. Melanie hat hier versucht, von Beginn weg druckvoll zu spielen und auch gut zu servieren. Es ist ihr leider nicht ganz so gut geglückt, sonst hätte sie das vielleicht etwas enger gestalten können. Aber Julia hat natürlich auch im Finale wieder bewiesen, mit relativ wenig Fehlern und sehr, sehr vielen Winnern, dass sie im Moment einfach sehr, sehr gut in Form ist, auch mit ihrer wahnsinnig tollen Vorhand. Da sieht man schon sehr eindrucksvoll, dass man da wirklich unglaublich dagegenhalten muss, um mit ihr mitspielen zu können. Ich hoffe, sie nimmt den Schwung mit in die nächsten Turniere.“ Maruska freute sich genauso über das junge Herrenfinale und potenzielle neue Davis-Cup-Spieler, ÖTV-Vizepräsidentin Elke Romauch sich zudem vor allem über die Neupositionierung des Rollstuhltennis: „Das Ziel fürs heurige Turnier war, dass die Staatsmeisterschaften in der Allgemeinen Klasse und die Rollstuhltennis-Staatsmeisterschaften an einem Finaltag beendet werden, mit einer gemeinsamen Siegerehrung, was eine Aufwertung für die gesamte Veranstaltung, aber auch für die Rollstuhltennisspieler bedeutet.“ Diese Mission ist zweifellos gelungen.

Hier alle Ergebnisse von den Burgenland Energie ÖTV-Staatsmeisterschaften in Oberpullendorf.

Hier alle Rollstuhltennis-Ergebnisse von den Burgenland Energie ÖTV-Staatsmeisterschaften in Oberpullendorf.

© | GEPA pictures/ Edgar Eisner

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