KURIER Austria Davis Cup Team braucht „Traumtag in Italien“
Auf geht’s nach Bologna! Einen Tag vor der Abreise zu den Davis Cup Final 8 (18. bis 23. November), wo Österreich im Viertelfinale am Mittwoch um 16:00 Uhr (live auf ORF 1) der zweimalige Titelverteidiger und Gastgeber Italien erwartet, hat sich das KURIER Austria Davis Cup Team am Freitag nochmals allen Fragen der heimischen Medien gestellt. Und zwar im Zuge einer Pressekonferenz in Wien-Döbling bei Raiffeisen Capital Management, das mit Namenssponsor KURIER und Generali als einer von drei Partnern von Österreichs Herrennationalmannschaft beim Finalturnier der besten acht Nationen der Welt firmiert. ÖTV-Präsident Martin Ohneberg, ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Teamkapitän Jürgen Melzer, ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda sowie die Davis-Cup-Helden Lukas Neumayer und Lucas Miedler gaben dabei gemeinsam mit Hannes Cizek, CEO von Raiffeisen Capital Management, einen sportlichen Ein- und Ausblick aufs bevorstehende, gewaltige Highlight – das sicherlich größte in der rot-weiß-roten Tennissaison 2025.
Modus, Doppelasse und ein Omen machen Melzer Mut
In der SuperTennis Arena BolognaFiere werden die ÖTV-Asse nächste Woche vor 10.500 fanatischen Zuschauer:innen um ihren zweiten Semifinaleinzug in dem traditionsreichen Nationenwettbewerb nach jenem im Jahre 1990 kämpfen. Eine Errungenschaft, die man sich heuer mit den respektablen Siegen in den Qualifikationsrunden gegen Finnland (4:0) und in Ungarn (3:2) redlich verdient hat. Und auch wenn man sich gegen die Hausherren erneut (und noch viel deutlicher) in die Außenseiterrolle begeben muss, so machten ÖTV-Captain Melzer, neben dem bereits bewährten Teamgeist, doch einige Aspekte Mut. Zum einen kommt der Modus, mit lediglich zwei Einzelmatches und einem Doppel, Underdogs entgegen. Zum anderen zeigten sich insbesondere die heimischen Doppelasse zuletzt in ausgezeichneter Form. Nicht nur in Paris, wo Miedler vor kurzem ins erste ATP-Masters-1000-Halbfinale der Karriere und Alexander Erler ins erste Viertelfinale auf dieser Ebene stürmte. Sondern auch in Athen, wo Miedler am Samstag mit dem Portugiesen Francisco Cabral nach einem Viertelfinalsieg über Erler und Robert Galloway (USA) seinen zehnten ATP-Doppeltitel feierte. Außerdem entschied Erler mit Galloway kürzlich zwei Duelle mit Italiens Teamdoppel Simone Bolelli und Andrea Vavassori beide für sich.
„Die Form unserer Doppelspieler ist super, glaube ich. Da brauchen wir uns keine Sorgen machen“, betonte Melzer. „Der Punkt ist natürlich: Damit die zwei zum Einsatz kommen, müssen wir vorher ein Einzel gewinnen. Da benötigen wir eine Überraschung. Denn egal, wie Italien antritt: Da sind sie klare Favoriten.“ Hier ist eine Sternstunde von Filip Misolic (ATP 80), Jurij Rodionov (ATP 160) oder Neumayer (ATP 188) gefragt. Denn die Latte liegt mit der zu erwartenden, hochkarätigen Gegnerschaft bekanntermaßen hoch. Auch wenn nach Jannik Sinner (ATP 2) auch ATP-Finals-Starter Lorenzo Musetti (ATP 9) absagte, so kann Italien noch Kaliber wie Flavio Cobolli (ATP 22) und den Ex-Weltranglistensechsten Matteo Berrettini (ATP 56) vorweisen. „Und unsere drei Einzelspieler haben sich zuletzt leider nicht wirklich die große Matchpraxis abholen können“, so Melzer. „Filip hat bei den Erste Bank Open immerhin eine Partie im Hauptbewerb gewonnen, Jurij drei Matches in Asien, Lukas seine Südamerika-Tour abgebrochen.“ Nachsatz: „Aber das war vor Ungarn ganz ähnlich. Hoffen wir, dass es ein gutes Omen ist. Wir werden jedenfalls alles daran setzen, um uns wieder gut vorzubereiten, um in Bologna Topleistungen zu bringen.“
„Fester Glauben daran“ lässt auch Ohneberg träumen
Wer für Österreich im Single einlaufen wird, darauf hat sich der Niederösterreicher noch nicht festgelegt: „Wir werden am Samstag am Nachmittag ins Training starten, uns mal die ersten zwei Tage ans Gerät gewöhnen – Platz, Bespannung, Bälle, wie sich das dort anfühlt. Und Richtung Mittwoch werden wir schauen, wer am besten in Form ist, wie wir es taktisch anlegen, wer auf welchen Gegner besser passt. Das kristallisiert sich in den Trainings heraus.“ Klar war für Melzer: „An einem Tag ist alles möglich. Aber wir müssen schauen, dass wir einen Traumtag in Italien erwischen.“ Es ist ganz genau „dieser feste Glauben daran, dass man als Team mit dem Willen zum Sieg und mit vollem Einsatz alles schaffen kann“, der ÖTV-Präsident Ohneberg gleichfalls träumen ließ: „Mit Italien wartet natürlich ein Gegner von Weltklasseformat, mit herausragenden Spielern sowie großem Selbstvertrauen. Wir wissen, dass wir klarer Außenseiter sind, aber auch, dass wir hier nochmal überraschen können. Das hat Jürgen Melzers Team im Jahr 2025 bekanntlich schon mehrmals bewiesen. Dass Österreich dadurch zu den besten acht Nationen der Welt zählt, ist ein außergewöhnlicher Erfolg, auf den wir stolz sein dürfen.“
Zuversichtlich gab sich auch ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Schweda, der zuerst „sehr herzlich dem Namenssponsor KURIER und unseren zwei neuen Teampartnern Raiffeisen Capital Management und Generali“ dankte: „Ohne starke Partner an unserer Seite wären solche Erfolge nicht möglich.“ Und auch nicht ohne die rot-weiß-roten Fans: „Wir freuen uns sehr darauf, dass uns in Bologna voraussichtlich 400 bis 500 österreichische Fans erwarten, lautstark anfeuern und dem italienischen Publikum Paroli bieten werden.“