NÖ Open powered by EVN: Pichler und Melzer in der Qualifikation weiter

Auch auf der ATP-Challenger-Tour finden Revolutionen nur selten statt. Schmerzhaft zu spüren bekamen dies am Sonntag am ersten Spieltag der NÖ Open powered by EVN gleich drei ÖTV-Talente bei ihren Erst- und diesfalls auch Letztauftritten in der Qualifikation für den Hauptbewerb des ATP-100-Challengers im Herzen Niederösterreichs. Zwei „alte“ Bekannte hingegen bleiben weiter im Rennen.

Als Ersten erwischte es den 19-jährigen Burgenländer Matthias Ujvary (ATP-Rang 1023). Im Frühjahr, bei den Danube Upper Austria Open powered by SKE in Mauthausen, mit zwei Qualifikationssiegen und einer respektablen Leistung gegen Dominic Thiem einer der Hingucker, lieferte der Rechtshänder aus Güssing gegen die Nummer eins der Qualifikation, Benjamin Hassan aus dem Libanon (ATP 210), zwar eine weitere Talentprobe, aber zwei kassierte Breaks und keine verwertete Breakchance ergaben nach 1:11 Stunden ein 4:6, 4:6.

Praktisch gleich lang stand der 18-jährige Wiener Paul Werren (ATP 1679) auf dem Platz, verlor aber gegen den über 1300 Ränge besser platzierten und auch erst 20-jährigen, drittpositionierten Polen Maks Kasnikowski (ATP 313) trotz auffällig hoher Laufbereitschaft deutlich mit 1:6, 3:6. Der ebenfalls 18-jährige und von ÖTV und Turnierleitung mit einer Wildcard ausgestattete Syl Gaxherri (ATP 1768) musste gegen die deutsche Nummer 406 der Welt, den 28-jährigen, viertgesetzten Daniel Masur, mit 2:6, 1:6 ebenfalls eine deutliche Niederlage hinnehmen. Während der Österreicher keinen seiner vier Breakbälle nutzen konnte, verwertete sein routinierter Gegner immerhin vier von acht Chancen.

Pichler und Melzer siegen mit beinahe identem Resultat

War es also an den beiden deutlich arrivierteren Qualifikationsteilnehmern in Rot-weiß-rot, den nächsten Schritt Richtung Hauptbewerb zu setzen. Den Anfang machte David Pichler, 27 und aktuell ATP-Nummer 572 der Welt. Der Burgenländer besiegte in einem spektakulären Fight den 25-jährigen, achtgelisteten Russen Kirill Kivattsev (ATP 504). Beim 7:6 (3), 4:6, 6:3 gelang beiden Akteuren jeweils nur ein einziges Break. Pichler-Gegner im Qualifikationsfinale am Montag ist Gaxherri-Bezwinger Masur.

Seinen 7:6-(4),-3:6,-6:3-Sieg über den zehn Jahre jüngeren, auf zehn gesetzten Italiener Tommaso Compagnucci (ATP 532) lässt der mittlerweile 33-jährige Niederösterreicher Gerald Melzer, im November 2016 noch Nummer 68 der Welt und aktuell auf Rang 616 gelistet, durchaus als einen des erfahreneren Spielers gelten: „Zwar ist er über die Matchdauer durchaus immer stärker und mutiger geworden, trotzdem habe ich speziell in seinen Aufschlaggames immer wieder Chancen vorgefunden, diese aber halt zu selten nutzen können. Hätte ich das besser gemacht, wäre das Match vielleicht etwas deutlicher zu gewinnen gewesen.“ Die nächste Möglichkeit zur Optimierung bietet sich dem Deutsch-Wagramer in seinem Montagsmatch um den Einzug ins Hauptfeld gegen den 32-jährigen, sechstgesetzten Slowenen Blaz Rola (ATP 468), der den Ukrainer Oleg Prihodko (ATP 661) mit 6:3, 6:2 abfertigen konnte.

Rodionov startet bereits am Montag

Natürlich bereits fix im Main Draw und ebenfalls am Montag in Tulln im Einsatz ist der niederösterreichische Zweitgesetzte des Turniers, Jurij Rodionov (ATP 100). Der 24-jährige Linkshänder trifft in der letzten Center-Court-Partie des Tages auf den Deutschen Elmar Ejupovic. Der 30-jährige Rechtshänder aus Wolfsburg steht aktuell auf Platz 293 der Weltrangliste, gegen Österreichs Nummer drei durfte/musste er bislang noch nie auf den Matchcourt. Das Tullner Turnier soll übrigens speziell für Rodionov etwas Besonderes werden, könnte er doch erstmals den Sprung in die zweistelligen Ranking-Regionen schaffen. Voraussetzung dafür? Zunächst einmal ein Sieg über Herrn Ejupovic.

Die Nummer eins der NÖ Open powered by EVN, der bereits angereiste Spanier Albert Ramos Vinolas (ATP 88), greift am Dienstag ins Geschehen ein. Nämlich gegen den Österreicher Filip Misolic (ATP 166) – aber der hat bekanntlich bei seinem Challenger-Debüt eben in Tulln, im Jahr 2021, mit seinem Erstrundensieg über den Italiener Marco Cecchinato schon einmal einen Topgesetzten aus dem Turnier genommen …

Programmhinweise: ATP Challenger TV streamt täglich live von allen Plätzen. Sämtliche Matches auf dem Center Court sind ab Montag auch via www.oetv.tv zu sehen. Und ab 6. September geht dann ORF SPORT+ mit Co-Kommentator Alexander Peya auf Sendung.

Das Ticketing für die NÖ Open powered by EVN erfolgt online via www.oeticket.com, an den Vorverkaufsstellen bzw. an der Tageskasse. NÖ-Card-Besitzer:innen erhalten 25 Prozent Ermäßigung. Inhaber:innen einer NÖTV-Lizenzkarte erhalten in der Turnierwoche von Mittwoch bis Freitag beim Vorweisen an der Tageskasse 25 Prozent Ermäßigung.